Die dunkle Jahreszeit hat begonnen. Fast alle Menschen erleben Stimmungsschwankungen im Herbst und Winter, manchmal schon ab Ende September. Viele fühlen sich dadurch kaum beeinträchtigt.
Doch andere werden im Verlauf der folgenden Monate schwermütig und lethargisch, ziehen sich von ihren Mitmenschen zurück, entwickeln Heißhunger auf Süßigkeiten und schwere Speisen wie Eintopf- oder Nudelgerichte, legen an Gewicht zu und würden am liebsten rund um die Uhr schlafen.
Die meisten leiden unter milderen Formen der Erkrankung, doch bei einigen gerät der Alltag völlig durcheinander.
Ihre Arbeitszeiten machen es vielleicht noch schlimmer. Wenn Sie früh anfangen und spät nach Hause gehen, sehen Sie die Sonne vielleicht gar nicht, und das kann dazu führen, dass Sie sich geistig etwas langsam fühlen.
Zugegeben, das trifft nicht auf Jeden zu. Ich selbst finde kalte Tage super, ich mag es, wenn es früher dunkel wird, die Wangen rot werden, wenn ich die Wohnung betrete, in der es nach Apfelsinen und Mandarinen duftet, wenn ein heißer Ingwertee so richtig durchwärmt...
Sowas habe ich in den letzten Jahren wirklich vermisst.
10 Wege zur Steigerung von Energie und Stimmung in den Herbst- und Wintermonaten
Zwar können wir die Sonne nicht kontrollieren, aber wir können uns im Herbst und Winter einige neue Gewohnheiten aneignen, die uns helfen, mit der Dunkelheit fertig zu werden, wenn wir dies brauchen.
1. Tageslichtdosis erhöhen durch Lichttherapie
Inzwischen gehört die Lichttherapie zu den anerkannten Behandlungsverfahren. Die „Nationale Versorgungsleitlinie Depression“ empfiehlt sie ausdrücklich zur Therapie der saisonal abhängigen Depression. Denn der Lichtmangel in der dunklen Jahreszeit ließ sich als eine der Hauptursachen für die Winterdepression beweisen.
Etliche psychiatrische Kliniken wenden die Behandlung in ihren Tageskliniken, aber auch für stationäre Patienten an. Einige niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten setzen die Lichttherapie ebenfalls ein.
2. Mehr energiegeladene Nahrungsmittel essen
Wenn Sie mit Müdigkeit zu kämpfen haben, tut es neben all den anderen Leckereien gut, Äpfel, Birnen und Kohl zu essen. Kohl eine unschlagbare Waffe. Das Gemüse bewährt sich besonders im Winter, da es neben Brokkoli den höchsten Vitamingehalt hat. Außerdem versorgt es den Köper ausreichend mit dem lebensnotwendigen Nährstoff Folsäure.
Im Winter ist vor allem Weißkohl in Form von Sauerkraut auf dem Speiseplan empfehlenswert. Bei der Herstellung von Sauerkraut entstehen Milchsäurebakterien. Sie stimulieren das Immunsystem und wirken sich positiv auf die Darmflora aus.

Sie können Ihren Heißhunger überlisten, indem Sie mehr gesunde Fette wie Kokosnussöl, Nüsse und Leinsamen zu sich nehmen. Diese Nahrungsmittel geben dem Körper nicht nur langsam brennenden, länger anhaltenden Brennstoff, sondern können auch dazu beitragen, Ihre Stimmung aufrechtzuerhalten. Omega-3-Fettsäuren können sogar dazu beitragen, die Fähigkeit Ihres Körpers, Serotonin zu nutzen, zu verbessern.
Ach ja, frisch gepresste Säfte nicht vergessen!
3. Tryptophan ist Ihr Freund
Lebensmittel wie Eier, Tofu, Spinat, Krabben, Shrimps, Kürbiskerne, geröstete Sojabohnen, Lamm, Hühnerbrust, Thunfisch und Haferkleie sind alle reich an Tryptophan, das die Stimmung hebt. In einer Studie stellten Forscher fest, dass Tryptophan für Menschen mit Winterblues genauso wirksam ist wie eine Lichttherapie.
Es ist also einen Versuch wert.

4. Trinken Sie was Heißes
Was gibt es Schöneres als nach einem ausgedehnten Spaziergang nach Hause zu kommen und einen heißen Tee, Kaffee oder eine heiße Schokolade zu trinken? Sie können die kalten Finger an der Tasse aufwärmen, während kleine heiße Schlucke von innen heraus den Körper wieder aufwärmen.
Für die Extraportion Wohlgefühl helfen Gewürze wie Chili, Ingwer, Kardamom oder Zimt, die wunderbar nach Herbst und Winter duften.
5. Lüften, lüften, lüften
Wenn Sie absolut keine Lust haben, rauszugehen, dann öffnen Sie öfter mal die Fenster für einige Minuten. In der trockenen Heizungsluft tummeln sich nämlich jede Menge Viren. Öfter mal Stoßlüften genügt zum Austausch der verbrauchten Luft.
Die kalte Luft stärkt auch ein wenig das Immunsystem.

6. Früher zu Bett gehen
Seien Sie nicht überrascht, wenn Sie sich früher am Abend müde fühlen. Frühere Sonnenuntergänge führen in der Regel zu früheren Schlafenszeiten, was in Ordnung ist („mit den Hühnern schlafen gehen“). Erlauben Sie Ihrem Körper, sich auf natürliche Weise anzupassen, und Sie werden einen besseren Schlaf erleben.
7. Trotzdem bewegen und Sport machen
Machen Sie mehr Spaziergänge im Freien, wann immer Sie können. Gehen Sie während Ihrer Mittagspause oder machen Sie eine 10-minütige Pause und gehen Sie nach draußen. Schon eine kleine Menge an Sonneneinstrahlung kann Ihnen helfen, sich besser zu fühlen.
Auch wenn es draußen dunkel und kalt ist — packen Sie sich warm ein und nichts wie raus. Ständig drinnen sitzen und eine Serie nach der anderen auf Netflix gucken geht mal, aber nicht bis zum Ende des Winters.
Gehen Sie in den Wald, zum Sport oder einfach nur Spazieren. Das steigert Laune und Immunabwehr.
8. Saunabesuche, Fußbäder oder ab ins Spa!
Wer sich gern so richtig in einer Sauna durchwärmen lässt, wenn es draußen dunkel und ungemütlich ist, der tut auch noch etwas für die Gesundheit. Insbesondere der Wechsel von heiß und kalt stärkt das Immunsystem.
Sie haben doch bestimmt auch ein paar Bilder im Kopf von Skandinavien oder Sibirien und Menschen, die in einer wie auch immer gearteten Sauna sitzen.
Statt Sauna könnt ihr die gleiche Methode auch „im Kleinen“ anwenden – mit wechselwarmen Fußbädern. Füllen Sie je eine Schüssel mit kaltem und mit warmem Wasser (ca. 38 Grad) und halten Sie die Füße bis zur Wade zunächst etwa drei Minuten ins warme, dann 20 Sekunden ins kalte Wasser.
Das Ganze dreimal wiederholen und mit einem kalten Fußbad enden.
Wenn Sie sich mal so richtig wohlfühlen wollen, dann legen Sie einen Spa-Tag ein.
Je nach Vorliebe und finanziellen Möglichkeiten kann dieser auch in den eigenen vier Wänden stattfinden. Zu Hause lässt sich ein Spa-Tag z.B. herrlich mit einem heißen Schaumbad einleiten, gefolgt von einer Gesichtsmaske und einer Mani- und/oder Pediküre.
Cremen Sie sich dann dick mit einer verwöhnenden Pflege ein, ziehen Sie den Bademantel und dann mit der Kuscheldecke ab in die Kuschelecke.

Apropos kuscheln: Kuscheln ist gesund und macht glücklich! Es stärkt das Immunsystem und ist ein wunderbarer Spender von Wärme. Kein Mann, Hund, Hamster oder keine Katze in Sicht? Dann nehmen Sie doch die Kuscheldecke!
9. Aromatherapie
Sie können verschiedene Düfte verwenden, um Ihre Stimmung zu verbessern und Ihren Geist zu beleben. Bergamotte, Grapefruit, Kardamom, Lavendel, Orange, Rose, Vanille, Ylang-Ylang, Zimt und Zitrone sind allesamt erhebend und energetisierend.

10. Kleidung im Zwiebel-Look
Schicht für Schicht ist die Devise. Es ist nicht vorteilhaft, ein bauchfreies T-Shirt zu tragen und darüber eine superausgestattete Winterjacke.
Warum?
Was, wenn es dann doch sonnig wird und die Jacke zu warm? Wenn Sie dann die Jacke ausziehen, dann haben Sie nur dieses kurze T-Shirt an – eine Erkältung ist dann vorprogrammiert. Da hilft auch kein noch so dicker Schal um den Hals, wenn Bauch und Rücken unbedeckt sind.
Besser ist: ein Top als Unterhemd, einen Langarmpullover, eine Strickjacke darüber und als Abschluss eine wasser- und winddichte Jacke. So können Sie sich zwiebelmäßig auspellen.